Interview
Nachhaltigkeit gewinnt bei der Deka immer mehr an Bedeutung – sowohl bei den Anlageprodukten, als auch im Unternehmen selbst. Das findet immer mehr Anerkennung. Die global tätige Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services (ISS) hat Ende Juni in ihrem weltweit beachteten Nachhaltigkeitsrating die Deka unter die Top drei eingestuft – nach Platz fünf im Vorjahr. Johannes Behrens-Türk, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der DekaBank, erläutert, wie die deutliche Verbesserung erreicht wurde und was dieser Erfolg für alle Kunden bedeutet.
Ein Interview mit Johannes Behrens-Türk, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der DekaBank.
Herr Behrens-Türk: „Die Nachhaltigkeits-Ratingagenturen bewerten die Nachhaltigkeit unseres Geschäftsbetriebs und unserer Produkte anhand der Kriterien Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Sie nehmen mit anderen Worten bei ihrer Bewertung die gesamte Bank in den Blickpunkt. Bewertet werden die unterschiedlichsten Bereiche, das geht von unseren wertpapierbasierten Produkten über die Struktur unseres Kreditgeschäfts bis hin zu der Frage, wie wir mit unseren Mitarbeitenden umgehen oder welchen Stellenwert die Gleichstellung in unserem Unternehmen hat.“
Herr Behrens-Türk: „Wir versuchen uns in allen Facetten der Nachhaltigkeit weiter zu entwickeln. Für unsere Kunden, aber auch in ganz alltäglichen Dingen. Seit Anfang 2020 wird etwa kein Baum mehr für das Papier, welches in der Bank bedruckt wird, fallen müssen. Wir nutzen Altpapier, das ohne Frischpapier hergestellt wird.“
Herr Behrens-Türk: „Dieses jüngste Rating vom 22. Juni ist für die DekaBank ein schöner Erfolg, weil es uns gute Ergebnisse in all den zuvor genannten Bereichen bescheinigt. Außerdem dokumentiert es eine positive Entwicklung, denn es ist das beste Ergebnis, dass wir bislang bei diesem Rating erzielt haben. Die Kunden der Sparkassen bekommen von externer Seite bestätigt, dass die Deka auch selbst nachhaltig aufgestellt ist und danach handelt.“
Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der DekaBank.
Herr Behrens-Türk: „Im Vorjahr standen wir noch auf Platz 5, was bereits ein ordentliches Ergebnis war. Den Sprung nach vorn haben wir in erster Linie durch die Verbreiterung unserer nachhaltigen Produktpalette geschafft. Dazu kommt, dass unser Kreditgeschäft in diesem Jahr besser bewertet wurde. Allerdings ist immer noch Luft nach oben, wenn sie C+ haben. Das beste Rating bei ISS ESG ist A+. Ich bin aber optimistisch, dass wir zumindest B- schon bald schaffen.“
Herr Behrens-Türk: „Beim MSCI-ESG-Rating sind wir in unserer Vergleichsgruppe auf Rang vier mit einem Rating von AA. Unter den Asset Managern sind wir die Nummer eins in Europa. Da sind wir gut unterwegs. Bei Sustainalytics hatten wir 2017 ein gutes Rating. Aktuell erwarten wir das Ergebnis 2020 und sind dabei vorsichtig optimistisch. Bei der Imug gehören wir in unserer Vergleichsgruppe ebenfalls zu den Top drei.“
Herr Behrens-Türk: „Wir haben auf der einen Seite unsere Institutionellen Kunden, die bereits seit vielen Jahren auch auf die Nachhaltigkeitsratings der Bank schauen. Auf der anderen Seite nehmen wir auch bei den Kunden der Sparkassen ein sehr deutlich steigendes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen und dadurch zwangsläufig auch an Nachhaltigkeitsratings wahr. Das ist eine gute Entwicklung.“
Herr Behrens-Türk: „2009 haben wir uns entschieden, den ersten Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen. Hintergrund war, dass die Deka als Akteur im internationalen Kapitalmarktgeschäft schon damals den Nachfragen von ausländischen Investoren zum Themenfeld Nachhaltigkeit Stand halten musste. Deswegen haben wir uns von Anfang auch den internationalen Berichtsstandard der Global Reporting Initiative unterworfen. Sich auf diese Weise strukturiert und verbindlich den Fragen unserer Kunden zu stellen, war sicher ein Meilenstein, der das Thema auch intern vorangebracht hat.“
Herr Behrens-Türk: „In entsprechenden Gesprächen und Bewerbungsunterlagen für die Erlangung eines großen Mandats gab es viele Fragen im Nachhaltigkeitskontext zu beantworten. Und heute wie damals zählt eigentlich immer nur eins: Fakten, Fakten, Fakten.“
Herr Behrens-Türk: „Die Steigerungsraten bei nachhaltigen Produkten können sich in der Tat sehen lassen. Wir kommen mit großer Geschwindigkeit aus einer Nische in den Mittelpunkt des Interesses. Man könnte sagen, das Thema ist nun auch bei den Privatkunden angekommen. Und wenn dann die Performance noch stimmt, ist das natürlich ein weiterer Absatztreiber.“