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Abnahme

Die Krisenlöser

Portfoliomanagement in Corona-Zeiten.

Die Corona-Pandemie unterscheidet sich auch für das Portfoliomanagement grundlegend von vorangegangenen Krisen. Es kommt vor allem darauf an, die Entwicklungen schnell und richtig einzuordnen und die Kunden engmaschig und transparent zu begleiten. Zugleich verändert Covid-19 die Zukunft des Portfoliomanagements nachhaltig. Dies gilt in organisatorischer, vor allem aber in strategischer Hinsicht. Die meisten dieser Veränderungen werden bleiben, auch wenn die aktuelle Situation überwunden sein wird.

Die Corona-Pandemie stellt auch das Portfoliomanagement der Deka vor erhebliche Herausforderungen. Trotz der schwierigen Umstände haben die Deka-Spezialisten jedoch von Anfang an darauf gesetzt, der Situation aktiv zu begegnen.

Die beiden Portfoliomanager Andreas Korsa, verantwortlich für Multi-Asset-Strategien und Fixed Income und Jan Siorak, zuständig für Aktien, betonen einhellig, dass sich die Corona-Krise von vorangegangenen Krisen deutlich unterscheidet: Eine Situation, in der über mehrere Wochen weltweit das öffentliche Leben heruntergefahren wurde, hatte es vorher so noch nie gegeben. Aber nicht nur das: Auch die massiven Rettungspakete der Staaten sind in dieser Form ein Novum. Diese Gemengelage aus einer exogenen Krise auf Angebots- und Nachfrageseite und einer umfassenden Intervention der Staaten und Notenbanken erschwert laut den beiden Deka-Experten die fundamentale Analyse der Kapitalmarktentwicklungen erheblich.

Gerade in den ersten Wochen war fast nichts so wie in anderen Problemstellungen zuvor: „Die Welt stand auf einmal Kopf, große Unternehmen und starke Marken zum Beispiel aus dem Konsumbereich, die gestern noch Gewinner waren und bisher noch jede Herausforderung überdurchschnittlich gut gemeistert hatten, konnten das dieses Mal nicht fortsetzen. Und Trends, die vorher zwar schon da gewesen waren – Stichwort Technologie – nahmen noch einmal deutlich mehr Geschwindigkeit auf. Darauf mussten wir sehr schnell und flexibel reagieren. Vor allem war es natürlich wichtig, die Entwicklungen richtig einzuordnen“, betont Siorak. Dafür hat sich insbesondere die Einrichtung eines interdisziplinären Projektteams aus den Spezialisten für verschiedene Sektoren wie Banken, Technologie und andere Bereiche sehr bewährt. Im Rahmen des außerordentlich schwierigen Marktumfeldes konnte der Absturz der Märkte damit zumindest abgefedert und die Grundlage für eine mittlerweile auch eingetretene Erholung gelegt werden.

Engmaschige Abstimmung wichtiger denn je.

Bei der Reaktion auf die Covid-19 war und ist nach wie vor ein Spagat zu meistern: Der interne und externe Abstimmungsbedarf gegenüber Vorkrisenzeiten hat sich sogar noch erhöht. Zugleich ist der persönliche Austausch naturgemäß schwieriger geworden. Im Portfoliomanagement der Deka arbeiten seit Beginn der Pandemie nur noch 30 Prozent der Mitarbeiter in den Räumlichkeiten der Deka vor Ort, die anderen von zu Hause aus. Dementsprechend hat die Zahl der Telefongespräche und Videokonferenzen deutlich zugenommen. Die Nähe zu den Kunden in den schwierigen ersten Monaten trotz technischer und organisatorischer Herausforderungen wurde gut angenommen. Denn

Transparenz und engmaschige Aufklärung über die aktuellen Entwicklungen waren angesichts der Einzigartigkeit der Krise von den Kunden so sehr gefragt wie selten zuvor.

Antizyklisches Agieren macht sich bezahlt.

Die meisten Anleger haben im Gegensatz zu früheren Situationen zudem durchaus besonnen reagiert und häufig sogar eher zugekauft als verkauft. Dieses antizyklische Verhalten hat sich ausgezahlt. Die Wahrnehmung der Herausforderung als Chance hat überwogen. Dadurch war auch das Portfoliomanagement der Deka nicht zum Abbau oder gar der Liquidation von Positionen gezwungen, sondern konnte sogar neue relativ günstig einkaufen.

Antizyklisches Handeln hat die Deka auch selber angewendet. Als die Märkte die Schockphase der ersten Wochen hinter sich hatten, wurden in ausgewählten Rentenfonds Papiere mit guten Ratings wie AAA zu attraktiven Konditionen verkauft und schwächere Papiere zu günstigen Bedingungen erworben. Ein Kauf mit eng begrenztem Risiko, denn im Zweifelsfall war und ist davon auszugehen, dass diese Werte von den Zentralbanken gekauft werden.

Gewinnerthemen.

Welche strategischen Auswirkungen wird Corona auf das Portfoliomanagement haben? Zum einen sorgt die Pandemie für einen regelrechten Technologieschub. Auf diesen muss sich das Portfoliomanagement sowohl organisatorisch als auch inhaltlich-strategisch einstellen. Und auch die Kundenerwartungen erleben einen Paradigmenwechsel. Das klassische Vor-Ort-Gespräch beim Berater gehört zunehmend der Vergangenheit an, die Zukunft liegt in digitalen und schnellen digitalen Konferenz- und Meetingformaten.

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird künftig eine dominante Rolle spielen. Die während der Corona-Pandemie gestiegene Nachfrage nach solchen Werten hat gezeigt, dass Portfoliomanagement in Zukunft eine strategische Positionierung zu diesem Thema vorweisen muss. Konkret bedeutet dies: Es wird künftig darauf ankommen, eine umfangreiche und variable Produktpalette zur Verfügung zu stellen, die je nach Kundentyp und Risikoklasse die individuellen Anlegerbedürfnisse in puncto Nachhaltigkeit maßgeschneidert erfüllen kann.

Das Deka-Portfoliomanagement stellt sich auf die Entwicklungen ein, indem bestehende Aktienfonds von ihrer Zusammensetzung her angepasst beziehungsweise neue Fonds mit entsprechenden Titeln aufgelegt werden. Bei den Multi-Asset-Strategien hat man im Sinne der Risiko-Diversifizierung ganze „Baskets“ mit vielen Titeln aus unterschiedlichen Bereichen wie zum Beispiel dem Technologie- und Wassersektor oder auch US-Unternehmen mit ESG-Hintergrund zusammengestellt. Denn nicht jeder Wert aus einer solchen Branche partizipiert erfahrungsgemäß gleichermaßen an einer allgemein steigenden Nachfrage. Die Zugehörigkeit zu einem Sektor, der indirekt von der Pandemie profitiert, wird dabei grundsätzlich höher gewichtet als der reine Kaufpreis von Papieren. Dies auch deshalb, „weil im Falle einer neuen Schwächephase des Marktes bei Werten aus Wachstumsbranchen mehr Unterstützung durch den Markt zu erwarten ist“, so Korsa. Die Entwicklung im September hat für ihn die Richtigkeit dieser Vorgehensweise bestätigt.

Steigende Bedeutung von Sachwerten.

Darüber hinaus wird die Bedeutung von Sachwerten wie Aktienanlagen weiter zunehmen. „Bei den Aktien waren Wachstumswerte seit Jahren deutlich stärker gefragt als Substanzwerte wie Banken oder Energie. Für eine Umkehr braucht es Wachstum und Inflation. Eine breite Streuung im Portfolio ist auch für die nächsten Jahre wichtig“ unterstreicht Siorak. Bei den Anleihen verlängern sich die Laufzeiten. Neben Staaten ist auch bei Unternehmen zunehmend ein Trend zu erkennen, Anleihen mit solchen längeren Laufzeiten zu begeben, die nicht mehr bei zwei bis drei Jahren, sondern bei mindestens fünf Jahren liegen. Das Umfeld ist dafür so günstig wie lange nicht, schon alleine wegen der Notenbanken als Ankerkäufern. Zugleich suchen die Investoren händeringend nach Anlagemöglichkeiten. Sie wollen keine Verwahrentgelte zahlen, sondern ihr Kapital anlegen, denn auch niedrige Fixed Income-Erträge sind besser als solche Entgelte. Zudem helfen sie, der zwar geringen, aber doch vorhandenen Inflation zu begegnen. „Eine steigende Nachfrage an das Portfoliomanagement der Deka ist auch von Banken und Sparkassen zu beobachten. Sie suchen nach Produktlösungen für ihre Kunden, um Verwahrentgelte zu vermeiden“, berichtet Experte Korsa.

Das Deka-Portfoliomanagement wird auch künftig auf die in Zeiten von Covid-19 bewährte Mischung aus Schnelligkeit, Nähe, Transparenz sowie Teamwork setzen. Denn die Krise wird irgendwann vorbei sein, viele der von ihr gesetzten Trends und Entwicklungen aber werden bleiben.

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