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Abnahme

Makro Research

Immobilienresearch Spezial: Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel.

September 2021

Management Summary

  • Mit rund 83 Mio. Einwohnern ist Deutschland Europas größter Konsumgütermarkt. Lebensmittel erzielten 2020 einen Umsatz von rund 252 Mrd. EUR. Ihr Umsatzanteil am gesamten Einzelhandel lag bei ca. 40%. In der Corona-Krise konnte sich der Lebensmittelhandel dem Abwärtstrend im übrigen Einzelhandel entziehen, der vor allem unter den Lockdowns zu leiden hatte.
  • Der Lebensmittelhandel in Deutschland umfasst eine Verkaufsfläche von rund 36 Mio. m² und damit rund 30% der gesamten Verkaufsfläche im Einzelhandel. Im Lebensmittelvollsortiment geht der Trend zu Verbrauchermärkten mit bis zu 5.000 m². Daher verringern Supermärkte und auch SB-Warenhäuser ihre Standortanzahl. Bei Discountern blieb der Bestand in den vergangenen Jahren stabil. Sie haben mit gut 45% den höchsten Umsatzanteil.
  • Die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hat binnen kürzester Zeit große Veränderungen bewirkt und auch im Lebensmittelhandel zu einer Beschleunigung der Online-Nutzung und zum Ausbau der Online-Kapazitäten bei den großen Einzelhandelsketten geführt. Der Online-Umsatz mit Lebensmitteln erhöhte sich 2020 um gut 1 Mrd. EUR gegenüber 2019 auf 2,8 Mrd. EUR, ein Anstieg von 56%. Der Anteil am Gesamtumsatz stieg auf 2%. Eine Größenordnung wie bei Mode oder Elektronik und Medien dürfte auch bei anhaltendem Wachstum nicht erreicht werden.
  • Durch seine Robustheit und Krisensicherheit bleibt der Lebensmittelhandel für Immobilieninvestoren eine lohnenswerte Assetklasse und wird seinen Anteil am Einzelhandel-Transaktionsvolumen weiter ausbauen. Dabei profitiert er von langfristigen Mietverträgen und stabilen Mieteinnahmen. Da das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt, ist mit weiter sinkenden Renditen zu rechnen.

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