Zum Inhalt springen
Abnahme

Research und Märkte

Der Kursaufschwung am Aktienmarkt setzt sich fort.

Der Start ins neue Börsenjahr ist geglückt. Trotz der von Donald Trump im Zuge seines Amtsantritts angedrohten hohen Zölle sowie chinesischer Konkurrenz auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz sind die Aktienkurse im Januar weiter angestiegen. Stellt sich die Frage, ob der Aufwärtstrend weiter anhält oder die Anleger im Jahresverlauf stärkere Rückschläge befürchten müssen.

Februar 2025

Nach zwei außergewöhnlich guten Aktienjahren in Folge, in denen der S&P 500 insgesamt knapp 60 Prozent an Wert gewinnen konnte, ist der Start ins neue Börsenjahr geglückt. Denn auch der DAX muss sich keinesfalls verstecken. Seit Anfang 2023 liegt unser heimisches Börsenbarometer mit derzeit rund 55 Prozent im Plus und das bei einer nur stagnierenden deutschen Wirtschaftsleistung.

Aus konjunktureller Sicht bleibt das Umfeld zunächst weiter konstruktiv. Das globale Wachstum wird unverändert mit 3 Prozent prognostiziert und lässt bei weltweit agierenden Unternehmen einen Anstieg der Gewinne von durchschnittlich 10 Prozent erwarten. Auch wenn sich die Dynamik in den USA im Jahresverlauf leicht abkühlen dürfte, bleibt die größte Volkswirtschaft mit einem erwarteten BIP-Anstieg von etwa 2 Prozent das global entscheidende Zugpferd. Dagegen lahmt die Konjunktur im Euroraum, wie die enttäuschenden Daten im vierten Quartal erneut belegen. Aufgrund der anhaltenden Schwäche in Deutschland rechnen die Ökonomen auch für 2025 nur mit einem moderaten Wachstum von etwa 1 Prozent.

Tür für Zinssenkungen weiter offen.

Neben dem robusten Weltwirtschaftswachstum erhalten die Aktienmärkte zusätzlich Unterstützung von der Zinsseite. Die Inflation ist im vergangenen Jahr in Richtung der Zielmarke der Notenbanken gefallen und hat damit die Tür für Zinssenkungen geöffnet. Nachdem Federal Reserve und EZB in 2024 weitestgehend im Gleichschritt unterwegs waren und die Zinsen jeweils um 100 Basispunkte gesenkt haben, dürfte der zukünftige Verlauf stärker divergieren. Trotz lautstarker Forderungen des US-Präsidenten nach weiteren Zinssenkungen hat sich die Federal Reserve im Januar für eine „Zinspause“ entschieden und den Leitzins unverändert gelassen. Der robuste Arbeitsmarkt und die Sorge vor inflationären Effekten in Folge steigender Handelszölle begrenzen den Spielraum der US-Notenbank. Dagegen hat die EZB ihren Kurs im Januar fortgesetzt und die Zinsen erneut um 25 Basispunkte gesenkt. Und auch für den weiteren Jahresverlauf ist aufgrund des schwachen Wachstumsausblicks im Euroraum mit einer anhaltenden Lockerung der Geldpolitik zu rechnen.

Markus Zipperer

Senior Investment Stratege, Deka CIO-Office

Europa rückt wieder in den Fokus.

Im Rahmen der Anlagestrategie bleiben Aktien damit unverändert präferiert. Auf Ebene der Regionen haben die Deka-Strategen zu Jahresanfang Europa wieder etwas stärker in den Fokus gerückt. Strukturelle Herausforderungen und ein schwaches Wachstum im Euroraum haben über viele Jahre zu einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung geführt. Dies spiegelt sich nicht nur in der günstigeren Bewertung sondern auch in der Positionierung der Anleger wider. Der deutlich schwächere Euro hilft den Exportunternehmen und stützt die Gewinnerwartungen der Analysten. Ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine könnte im Jahresverlauf für zusätzlichen Kursauftrieb sorgen. Nach den zuletzt deutlichen Wertzuwächsen sollte eine temporäre Konsolidierungsphase jedoch nicht überraschen.

Unternehmensanleihen haben die Nase vorn.

Im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere geben die Deka-Experten weiterhin Unternehmensanleihen gegenüber traditionellen Staatsanleihen den Vorzug. Das in den vergangenen Monaten gestiegene Renditeniveau erachten sie als attraktiv für eine Verlängerung der Duration. Insbesondere das lange Ende der Zinskurve ist infolge leicht gestiegener Inflationsraten im vierten Quartal 2024 und der Sorge vor einer inflationären US-Politik (Stichworte: Handelszölle und Begrenzung der Migration) attraktiver geworden. Die Auswirkungen der US-Politik auf die Inflation schätzen die Deka-Strategen als zunächst weiterhin moderat ein und erachten daher auch die Gefahr von Zinserhöhungen der Federal Reserve als gering.

Bei den Rohstoffanlagen wird Gold weiterhin als attraktiv von den Experten beurteilt. Trotz der deutlichen Aufwertung des US-Dollars sowie spürbar höheren Realrenditen hat das Edelmetall erneut relative Stärke bewiesen und ist nach einer Konsolidierungsphase zu den historischen Höchstständen von 2800 US-Dollar zurückgekehrt.

Hinweis: Die enthaltenen Meinungsaussagen geben unsere aktuelle Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung wieder. Diese kann sich jederzeit ohne Ankündigung ändern. Die Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt.

Weitere interessante Artikel