Gewerbe-Immobilien bleiben weiterhin eine attraktive Anlageklasse.

Oktober 2023

Das 16. Immobiliensymposium der Deka stand ganz im Zeichen des Mottos „Zinswende und Immobilienmärkte“. Was dabei von der Zinsseite sowie der weltweiten Wirtschaftsentwicklung zu erwarten ist, skizzierte Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater nach der Begrüßung durch Deka-Vorstand Dr. Matthias Danne gleich zum Auftakt: „Die Weltwirtschaft wird unserer aktuellen Einschätzung zufolge in diesem und im kommenden Jahr unverändert um knapp drei Prozent wachsen. Perspektivisch dürften die Notenbanken ihre restriktive Geldpolitik in 2024 wieder leicht lockern. In den drei großen Wirtschaftsregionen USA, Europa und China gibt es allerdings unterschiedliche Entwicklungen bzw. Probleme, die die Notenbanken nach wie vor stark herausfordern.“ Dr. Gabriele Widmann, Leiterin Immobilien und Makro-Trends, ergänzte: „Gewerbe-Immobilien bleiben trotz der gestiegenen Zinsen eine attraktive Anlageklasse, wozu vor allem die indexierten Mietverträge beitragen.“

Ob an den Finanzierungsmärkten die Krisengefahr gebannt ist, mit dieser Frage beschäftigte sich Dominik Ludwig, Leiter Immofondsfinanzierungen & Agency Desk bei der Deka: „Trotz allem Gegenwind, dem sich die Immobilienmärkte derzeit zu stellen haben, bin ich der Meinung, dass wir am Beginn einer guten Phase für kontrazyklisches Handeln stehen. Die sich bietenden Opportunitäten gilt es zu nutzen“.

Und wie diese Möglichkeiten aussehen, darüber gab Sebastian Hein in seinem Vortrag über die Preisentwicklung von Wohnimmobilien Einsicht. „Die aktuelle Marktlage zeigt eine Pattsituation und Habachtstellung mit relativ geringer Preiselastizität des Angebots. Frühindikatoren deuten auf stabile bis leicht steigende Preise hin. Die Entwicklungen am Mietmarkt sind bereits angespannt, werden für Mieter aber untragbar – zugunsten der Kaufpreise“, so der Operative Leiter Immobilienmarktdaten, Value AG.

Den Blick weg von den heimischen vier Wänden, hin zur Zukunft der Assetklasse Büro führte beim Immobiliensymposium Helge Scheunemann, Head of Research Germany, Jones Lang LaSalle SE: „Büros sind im Schnitt der sieben deutschen Hochburgen noch zu 64 Prozent belegt, waren aber auch vor Corona nicht zu 100 Prozent voll. Unternehmen brauchen definitiv weniger Flächen. Das schlägt sich zeitverzögert im Leerstand nieder. Dieser wird vor allem in peripheren Lagen und in älteren Objekten steigen, was Umnutzungen nach sich zieht.“

In der Abschlussdiskussion sprach Moderatorin Miriam Beul mit Victor Stoltenburg, Geschäftsführer und Leiter An- und Verkauf Immobilien bei der Deka Immobilien, und Nina Stapf, Leiterin Fondsmanagement Deka Immobilien Europa, über die Preisfindungsphase am Investmentmarkt. Diese dauere aktuell bei Büroimmobilien noch an, bei Logistik dagegen böten sich bereits wieder Einstiegschancen: „Für den Deka ImmobilienEuropa können wir uns Investitionen an klassischen Logistikstandorten in Deutschland, Frankreich, Italien oder den Niederlanden gut vorstellen“, so Nina Stapf.